Unsere Termine

Kobe Matthys im Garten in Mönchengladbach

Nachruf auf Kobe Matthys

Wir trauern um den Tod von Kobe Matthys (1970-2023), der im Alter von nur 52 Jahren gestorben ist.

Im Rahmen des Projekts von Ruth Buchanan Ein Garten mit Brücken (Wirbelsäule, Magen, Kehle, Ohr) für die Neuen Auftraggeber von Mönchengladbach war Kobe Matthys 2021 und 2022 in Mönchengladbach als Ratgeber zu Gast, um über die Entwicklung eines (Gemeinschafts-)Gartens mit den Auftraggebergruppen nachzudenken. Als Ort, der sich auf vielen Ebenen erneuert, ist dieser Garten Spiegelbild einer Stadt, die aufgrund des Wandels industrieller Prozesse, durch Spätkapitalismus und veränderte Bedürfnisse ihrer Bewohnerinnen und Bewohner einem radikalen Wandel unterworfen ist. Wir reflektierten mit Kobe Matthys den Prozess, der mit der Schaffung eines Gemeinschaftsgartens verbunden ist. Großzügig teilte er seine Erfahrungen und sein immenses Wissen. Als Künstler lebte er in Brüssel und war Mitglied des Zenne Garten-Kollektivs und maßgeblich an der Entwicklung eines regenerativen Gemeinschaftsgartenprojekts in einer ehemaligen Industriezone von Brüssel beteiligt.

In seiner künstlerischen Arbeit war Kobe Matthys durch die von ihm gegründete Organisation Agency (seit 1992) bekannt. Seine frühen Überlegungen zum rechtlichen Konstrukt all unserer Dinge führte ihn zu einer eine Vielzahl von Fallstudien, die sich der rechtlichen Trennung zwischen Kultur und Natur widersetzten, unsere Beziehungen zu den Dingen, seien es Gesetze, Objekte oder Praktiken detailliert darstellten und zu einer Neubetrachtung geistigen Eigentums einluden. Durch seine nuancierte Art, mit der Fülle des Lebens zu arbeiten, hatte Ruth Buchanan von seiner Gartenarbeit erfahren. Als sie das erste Mal mit ihm über die Gartenworkshops sprachen, sagte er, dass man nicht wirklich Erfahrung mitbringen müsse, alles Wissen sei bereits da, es gehe nur darum, sich zu engagieren und Zeit zu investieren.

Kobe studierte von 1991–1995 an der Städelschule für Bildende Künste in Frankfurt bei Thomas Bayrle. Agency war u.a. zu sehen im CAC Vilnius (2019), Objectif-Exhibitions, Antwerpen (2011), The Showroom, London (2011), Contemporary Art Museum, St. Louis (2010), beim Goethe Institut, New York, in der Ausstellung Animism, Extra City, MUHKA, Antwerpen, Kunsthalle, Bern, Generali Foundation, Wien und Haus der Kulturen der Welt, Berlin (2009-12), Grand Domestic Revolution, Casco, Utrecht (2011-2012), Speech Matters, Venedig Biennale, Venedig (2011), white light, Düsseldorf (2007), Projekt Migration, Kölnischer Kunstverein (2005-06) u.v.m. Matthys war einer der treibenden Kräfte von State of the Arts, die sich gegen die Etatkürzungen im Bereich der Kultur 2019 in Belgien einsetzte. 2021 erhielt Agency die Ultima Awards für visuelle Kunst in Flandern.

Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie, Partnerin und seinen Freunden. Wir werden ihn sehr vermissen.
Ruth Buchanan, Kathrin Jentjens, Susanne Titz und die Neuen Auftraggeber von Mönchengladbach

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In „Ecology of Care“ (Ökologie der Fürsorge) untersuchen wir ausgehend von Impulsen von Sonja Leboš und Hannah Mevis, wie wir soziale und ökologische Verantwortung miteinander verbinden können. Fürsorge wird dabei als systemische, ethische und politische Haltung verstanden, die über Menschen hinaus auch Pflanzen, Tiere und andere nicht-menschliche Akteur*innen einbezieht. Feministische und post-humanistische Perspektiven auf alltägliche, oft unsichtbare Care-Arbeit bilden einen Schwerpunkt. Der Kunstverein Rügen e. V. und Circus Eins Projekte präsentieren diesen Workshop als Teil von „Art Living Lab to Repair the Land“, einer Kooperation internationaler Neue-Auftraggeber-Initiativen.

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Im Rahmen der Gesprächsreihe der OnCurating Academy Berlin und Dorothee Richter im Radialsystem hält Lea Schleiffenbaum, Mediatorin im Modell Neue Auftraggeber, den Vortrag „Artistic Production Reconfigured: Actor Constellations and Knowledge Exchange in the New Patrons Model".

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Mediatorin Diana Wesser ist zu Gast beim "Botanischen Salon" des Botanischen Gartens/Universität Leipzig. Bei dieser Ausgabe des Botanischen Salons stellen die Akteur*innen bei einem Fachgespräch vor Ort Prozesse dar, wie Kunst im öffentlichen Raum entsteht. Wer ist dabei Auftraggeber*in und welche Möglichkeiten haben Künstler*innen, ihre Ideen umzusetzen? Wie lange dauert so etwas und was heißt hier öffentlicher Raum bei allen privaten Interessen und gesellschaftlichen Anforderungen an diesen Raum? Praxisbeispielen aus Leipzig veranschaulichen dies.

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"The Art of Assembly" ist eine nomadische Gesprächsreihe zum Potential und den Grenzen von Versammlungen in Kunst, Aktivismus und Politik, kuratiert von Florian Malzacher. Zu Gast sind in der Ausgabe "XXXI: Die willkürlichen Konstellationen von Nachbarschaft" Ulf Bohmann (Technische Universität Chemnitz), Alexander Koch (Neue Auftraggeber) und Anna Rispoli (Künstlerin). Die Veranstaltung findet im Rahmen von "Chemnitz Kulturhauptstadt Europas 2025" statt.

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Die Konferenz „Repair the Land“ versammelt am 24. und 25. Mai 2025 in Ponferrada und Barruelo de Santullán in Spanien Wissenschaftler*innen, Mediator*innen, Anwohner*innen und Künstler*innen im Rahmen des Projekts "Art Living Lab to Repair the Land" von europäischen Neue-Auftraggeber-Organisationen. Die Konferenz beschäftigt sich mit der Rolle partizipatorischer Kunst als Werkzeug der Reparatur in Regionen, die von industriellem Erbe, Extraktivismus und Vernachlässigung geprägt sind. Aus Deutschland nimmt Susanne Burmester, Mediatorin und Vorsitzende der Gesellschaft für Kunst und Mediation im Bürgerauftrag e. V. teil.

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Mittendrin statt nur dabei – wie Bürger*innen ermächtigt werden, nachhaltig Gesellschaft zu gestalten.

Am zweiten Tag des Fachforums "Landwärts" vertiefen wir die Diskussionen des Vortages in Arbeitsgruppen und dem Workshop "Alles Reden und Erklären hilft nicht viel – wir wollen es erleben!" mit Claudine Nierth. Alexander Koch wird die Ergebnisse des Fachforums in seinem Schlusswort zusammenfassen.

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Mittendrin statt nur dabei – wie Bürger*innen ermächtigt werden, nachhaltig Gesellschaft zu gestalten.

Das Fachforum "Landwärts" findet vom 10. bis 11. Dezember 2024 in Hofgeismar statt. Es richtet sich an kulturelle Akteur*innen, die in Zusammenarbeit mit der Zivilbevölkerung neue Wege suchen, um Bürger*innen ins Handeln zu bringen und deren Engagement mehr Wirkungsmacht zu geben. Insbesondere in ländlichen Räumen scheint es geboten, das Wissen der Menschen vor Ort zu nutzen und sie zu langfristiger Zusammenarbeit einzuladen, statt nur zeitlich begrenzte Teilhabe anzubieten.

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Neue Auftraggeber – der Name bezeichnet ein Handlungsmodell, mit dem Menschen egal welchen Hintergrundes seit über 30 Jahren europaweit öffentliche Kunstwerke in Auftrag geben. Er steht zugleich für einen besonderen Prozess zur Stärkung von demokratischem Miteinander, bürgerschaftlichem Engagement und Teilhabe. Der kostenfreie Workshop mit Alexander Koch, Susanne Burmester und Lea Schleiffenbaum richtet sich an Akteur*innen aus den Bereichen Kultur, Vermittlung und Teilhabe sowie an Interessierte aus anderen Bereichen und stellt Geschichte, Spielregeln und Mediationspraxis der Neuen Auftraggeber vor.

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Der Deutsche Städtetag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund unterstützen das Teilhabemodell von Neue Auftraggeber für öffentliche Kunstwerke und empfehlen es als "ein kultur-, sozial- und stadtpolitisches Handlungsmodell, das das kulturelle Leben in der Stadt ergänzen und bereichern kann."

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Die Landeshauptstadt Kiel setzt ab sofort als erste Kommune in Deutschland das Modell Neue Auftraggeber eigenständig um. Im Stadtteil Mettenhof startet ein auf drei Jahre angelegter Teilhabeprozess für ein öffentliches Kunstwerk, beauftragt von den Anwohner*innen und begleitet von Mediator Pascal Simm. In Verbindung mit dem Stadtteil und im Sinne der Gemeinschaft soll der Auftrag ortsspezifische lokale Themen, Wünsche, drängende Anliegen oder Herausforderungen aufgreifen.

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